
Lösungsfokussiertes Coaching: Ressourcen für neue Perspektiven nutzen
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Das lösungsfokussierte Coaching, maßgeblich geprägt von Steve de Shazer, stellt eine besondere Herangehensweise in Beratung und Coaching dar: Im Mittelpunkt steht die Suche nach Lösungen, nicht die ausgiebige Analyse von Problemen. Gerade in komplexen, scheinbar undurchschaubaren Situationen zeigt sich, warum ein lösungsfokussierter Ansatz hilfreicher sein kann.
Grundannahmen: Von Problemen zu Lösungen
Ganz grundsätzlich liegen dem lösungsfokussierten Coaching folgende Überzeugungen zugrunde:
- Lenke den Blick auf die Lösung, statt das Problem tiefer zu analysieren: Statt den Ursachen von Schwierigkeiten endlos nachzuspüren, richtet lösungsfokussiertes Coaching gezielt den Blick auf die Potenziale und Ressourcen. Es geht darum, neue Perspektiven zu eröffnen, die eigentlich im Kleinen bereits vorhanden sind und lediglich wieder entdeckt werden müssen.
- Veränderung geschieht nicht nur passiv, sondern kann auch aktiv gestaltet werden: Wir leben zwar in Bedingungen, Gegebenheiten und Einschränkungen, jedoch werden wir nicht unmittelbar durch die verursacht. Vielmehr können wir uns zu ihnen verhalten: Wir können unabhängig von diesen Dingen unser Denken und Handeln und damit auch unsere Situation verändern.
Haltung & Methoden: Wertschätzung und Ressourcenorientierung
Lösungsfokussiertes Coaching zeichnet sich durch eine ausdrückliche optimistische und wertschätzende Haltung aus: Wer lösungsfokussiert coacht, vertraut darauf, dass Menschen über die nötigen Ressourcen und Resilienzen verfügen, um ihr Leben positiv zu verändern.
- Vertrauen und Selbstvertrauen: Je mehr ich davon überzeugt bin, dass mein Gegenüber für sich eine Lösung entwickeln kann, desto stärker wird auch sein Selbstvertrauen in die eigenen Möglichkeiten.
- Aktives Zuhören und offene Fragen: Durch interessiertes Nachfragen und die Neugier auf mögliche Lösungsideen der Klientin werden verdeckte Ressourcen, übersehene kleine Erfolge und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten sichtbar.
- Verzicht auf Hypothesen und Direktiven: Ein möglichst unvoreingenommes Zuhören hält sich nicht nur mit eigenen Deutungen zurück, sondern ist sogar bestrebt, sich von ihnen radikal zu lösen. Lösungsfokussiertes Coaching geht davon aus, dass sich die jeweilige Person selbst am besten kennt und deshalb zu adäquaten Lösungsideen gelangt.
Die Wunderfrage: Zukunft als Chance erleben
Ein Herzstück des Ansatzes ist die sogenannte „Wunderfrage“. Ohne diese hier im Detail zu beschreiben, wird anhand dieser Frage die Intention und Arbeitsweise des lösungsfokussierten Coachings sehr deutlich: Es geht darum, ein Zukunftsbild zu entwerfen, in dem die Probleme nicht existieren. Je konkreter und detaillierter dieses Szenario beschrieben wird, desto realer wird es erlebt. Die Zukunft erscheint dann weniger als Bedrohung, sondern als motivierende Chance.
Mit anschließenden Skalierungsfragen kommen Situationen in den Blick, die sich schon einmal „ein wenig wie das Wunder“ angefühlt haben und die die nächsten konkreten Schritte auf den ersehnten Zustand erkennbar werden lassen.
Natürlich erzeugt die Wunderfrage nicht das Wunder – das soll sie auch gar nicht. Aber sie hilft zu beschreiben, was vom Coaching oder der Therapie erwartet wird. So ermöglicht die Wunderfrage den erforderlichen Blickwechsel in Richtung Lösung – weg vom Problem.
Zwölf lösungsfokussierte Impulse kannst Du Dir hier kostenlose downloaden und ausdrucken. Oder Du nutzt meine „Lösungssteine im Beutel“, die Ressourcen und kleine Erfolge sichtbar machen und den Blick auf mögliche Lösungen wenden.