Coaching mit Bedürfnis-Karten
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Wann kann ich Bedürfnis-Karten einsetzen?
Bedürfnis-Karten sind ein wertvolles Werkzeug, um die oft nur verborgenen oder unbewussten Bedürfnisse sichtbar zu machen und zu benennen. Bedürfnis-Karten bieten eine visuelle und greifbare Methode, um über Bedürfnisse zu sprechen und nachzudenken. Sie helfen Menschen, ihre Bedürfnisse zu identifizieren und zu priorisieren. Durch den Einsatz dieser Karten können Coaches dabei unterstützen, Klarheit über persönliche Wünsche und Erwartungen zu erlangen.
Darüber hinaus fördern Bedürfnis-Karten die Selbstreflexion und das Bewusstsein. Sie bieten einen hilfreichen Rahmen, um persönliche Themen zu artikulieren und eine tiefere Verbindung zu den inneren Werten und Motiven herzustellen.
Lade Dir hier die Bedürfnis-Karten kostenlos herunter.
Konkrete Anwendungsbeispiele
1. Kommunikation mit Bedürfnis-Karten verbessern
Gerade bei Kommunikationsthemen und besonders bei Konflikten können Bedürfnis-Karten einen wertvollen Beitrag leisten, denn sie helfen dabei, Vorwürfe in Wünsche zu verwandeln, indem sie zur Bewusstwerdung der zugrunde liegenden Bedürfnisse anregen.
Ähnlich wie in der Gewaltfreien Kommunikation geht es darum, konstruktive Alternativen gegenüber Schuldzuweisungen und Vorwürfen zu formulieren. Die Bedürfnis-Karten unterstützen dabei, eigene Gefühle wahrzunehmen und auszusprechen. Ihre Wahrnehmung ist der erste Schritt, um überhaupt konkrete Wünsche zu explizieren. Und sie helfen auch meinem Gegenüber zu verstehen, welche guten Gründe ich für mein Anliegen habe. Dies fördert das gegenseitige Verständnis und die Empathie. Der Coach kann die Gesprächs-TN anleiten, gemeinsame Bedürfnisse zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, wie diese zukünftig erfüllt werden können.
2. Entscheidungen & Veränderungen: Bedürfnis-Karten für die Selbstreflexion nutzen
Bei Veränderungsprozessen oder wichtigen Entscheidungen können Bedürfniskarten die Selbstreflexion insofern unterstützen, da sie dabei helfen, die mitunter nur impliziten Motivationen zu heben und zu artikulieren. Mit dem Wissen um die zugrundeliegenden Bedürfnisse kann sich der Blick aus einem verengten „Entweder-Oder“ weiten und bisher unbeachtete Handlungsalternativen entschließen (vgl. a. das TETRALEMMA)
Ist beispielsweise ein Coachee unzufrieden mit seiner aktuellen beruflichen Situation, weiß aber nicht genau, was ihm fehlt, kann mit Hilfe der Bedürfnis-Karten das Coaching dabei unterstützen, die beruflichen Bedürfnisse – wie beispielsweise Anerkennung, Sicherheit oder Kreativität – zu identifizieren. Durch das Sichtbarmachen dieser Bedürfnisse kann der Coachee klare Kriterien entwickeln, nach denen er seine beruflichen Optionen bewerten und seine nächsten Schritte planen kann.
Methodisches Vorgehen
Ähnlich wie bei den Werte-Karten können die einzelnen Begriffe auf einer großen Fläche ausgebreitet werden. Durch Priorisierung gelangt man zu den zentralen und für einen bedeutendsten Begriffen. Dazu werden die Coachees oder Teilnehmenden eingeladen, die für sie 10 wichtigsten Begriffe auszuwählen. In einem weiteren Schritt, sollen diese 10 Wörter weiter auf drei reduziert werden. Hilfreich ist dabei zu betonen, dass die verbleibenden sieben Bedürfnisse damit nicht aussortiert und weniger wichtig seien: Sie bleiben wichtig und handlungsleitend auch wenn nun die drei zentralsten Bedürfnisse markiert sind.
Im Konfliktgespräch bilden diese ausgewählten Begriffe die Basis für ein gegenseitiges Verständnis, das ohne Vorwürfe auskommt. Von dieser Grundlage aus kann gemeinsam überlegt werden, auf welchem Weg und mit welchem Handeln die Konfliktparteien den Bedürfnissen gerecht werden können.
Bei Entscheidungssituationen können die Bedürfnisse als Kriterien fungieren, ob und wie anstehende Entscheidungen die zentralen Bedürfnisse berücksichtigen oder ob sie eher marginale Bedürfnisse befriedigen.
Die Bedürfnis-Karten kannst Du Dir hier kostenlos herunterladen.