HELDENREISE – Beta-Version
HELDENREISE – Beta-Version
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Eine Karte zur Gestaltung von Übergängen und Herausforderungen.
Es handelt sich hier um ein Beta-Programm: Ihr könnt die Karte kostenlos downloaden und uneingeschränkt nutzen. Im Gegenzug freue ich mich über Rückmeldungen zur Weiterentwicklung! Was ist hilfreich, was verbesserungswürdig, was ist störend, was ließe sich noch ergänzen, was ist eher überflüssig...
Basierend auf J. Campbells vergleichender Untersuchung „Der Heros in tausend Gestalten“ von Mythen, Märchen und Religionen sind therapeutische und beraterische Konzepte entstanden, die den Begriff der Heldenreise aufgegriffen und für die Praxis umgesetzt haben. Auch die Filmindustrie, Buchautor*innen und das Marketing bedienen sich der schlüssigen und sinnstiftenden Erzählstruktur. Letztlich handelt es sich bei den narrativen Konstruktionen um die Auseinandersetzung des Menschen mit der offen bleibenden Frage nach sich selbst. Eine Frage, die besonders in den Umbrüchen und an den Übergängen der persönlichen Lebensgeschichte aufblitzt und zum Ringen auffordert.
Für diese Reise und das immerwährende menschliche Abenteuer der persönlichen Infragestellung aber auch der Deutung von Ereignissen und die Entfaltung von Perspektiven habe ich diese Karte gestaltet, um dem Erzählen und Betrachten der eigenen Geschichte eine visuelle Landschaft zu geben. Es ist eine Reise über mehrere Länder, entlang mancher Orte und in Begegnung mit verschiedenen Personen (oder auch Persönlichkeitsanteilen). Man kann oben im Zuhause starten und im Uhrzeigersinn die Geschichte von sich selbst schreiben. Campbell hat den Weg in 17 Phasen gegliedert. Andere, die das Konzept aufgegriffen haben, unterteilen diese Reise auch in 6, 8, 10 oder 12 Stationen – natürlich mit teilweise unterschiedlichen Bezeichnungen.
Die gestaltete Landschaft will kein eigenes, neues Beratungskonzept der Held*innenreise entwerfen (dazu vielleicht später an anderer Stelle ein Vorschlag). Mein Anliegen ist es vielmehr, eine Karte anzubieten, die sich für alle Konzepte eignet, indem sie zum Teil mehrere Passagen auf einer Insel vereint. Denn allen Ansätzen ist der Grundablauf gemeinsam – mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und Differenzierungen. Deshalb gebe ich an dieser Stelle auch keine Anleitung zur Methode, sondern stelle mit der Karte lediglich gestaltetes Material zur Verfügung.
Die Karte ist bewusst sehr phantasievoll gestaltet, um den eigenen Schatz der Kreativität, Schöpferkraft und Erzählkunst anzuregen. Manche Inselformen greifen die Inhalte der Abschnitte auf (z.B. Campbells Station „Der Bauch des Walfisch“, hier: „Suche“) und bieten eine visuelle Umsetzung.
Die Heldenreise in aller Kürze:
Die meisten starten in der gewohnten Welt, im „Zuhause“ und treten im Uhrzeigersinn ihre Reise an. Die vier kleinen grünen Inseln in der Mitte oben symbolisieren vier Aspekte der paradiesischen Sehnsucht und Ganzheit (hier bin ich mir noch sehr unsicher – Hamann nennt vier z.T. ähnliche „Funktionen“, Lindemann fünf Persönlichkeitsanteile). Für mich sind es Erinnerungen, die für den Aufbruch aus der gewohnten Welt mit maßgeblich sind und vielleicht noch schlummern.
Schließlich kommt es zu einer „Konfrontation“: Das kann ein Ruf aber auch ein Ereignis oder eine unbequeme Konstellation sein, die einen Menschen zum Aufbruch „zwingt“ – es sei denn, es kommt (wie zunächst fast immer) zu einer „Weigerung“ mit gut funktionierenden Ausreden.
Mit dem dann doch entschiedenen Aufbruch wird eine Schwelle überschritten, in der das Alte bereits zurückgelassen wird. Dass dies aber nicht so schnell und einfach geht wie gedacht, zeigt sich in der nachfolgenden „Suche“ und „Entdeckung“. Sie stehen für Phasen des Ausprobierens und für das Sammeln neuer Erfahrungen und unentdeckter Ressourcen. Was und wer unterstützt mich? Letztlich aber steht die ganz große und entscheidende Prüfung aus, um zu erkennen, was mich trägt. Schaffe ich es, meine Illusionen komplett aufzugeben? Kann ich mich von alten Mustern lösen? Worin sehe ich meine tatsächliche Auf-Gabe?
Die Verwandlung wird Narben und Leerstellen hinterlassen, aber auch ganz Neues heben: Ein Schatz oder eine Belohnung, die ich mitnehme und vielleicht sogar zu anderen trage. Damit die neuen Möglichkeiten auch Wirklichkeit werden können, führt das Abenteuer auf den Weg zurück nach Hause. Ich bin verändert und mit dieser Veränderung muss nicht nur ich neu lernen zu leben, sondern auch andere...
Wer mit der Heldenreise noch nicht vertraut ist, findet hier ein paar Literatur-Hinweise:
- Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten
- Holger Lindemann, Die große Metaphern Schatzkiste. Band 2: Die Systemische Heldenreise
weiterführend u.a.
- Joachim Hammann, Die Heldenreise im Film
- Christopher Vogler, Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker: Mythologische Grundmuster für Schriftsteller
- Paul Rebillot, Die Heldenreise: Das Abenteuer der kreativen Selbsterfahrung
- Andri und Gieri Hinnen, Change It!




